Programm ZNA-Cockpit erfolgreich gestartet

Erstes Digitalisierungsprojekt am Kreiskrankenhaus Demmin umgesetzt

Vor einem Jahr wurde die bislang größte Digitalisierungsoffensive im Kreiskrankenhaus Demmin gestartet. Inzwischen konnte das erste Digitalisierungsprojekt erfolgreich in den laufenden Klinikbetrieb integriert werden. Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) ist jetzt durch das Programm ZNA-Cockpit mit den Klinikstationen im Haus vernetzt. Das erleichtert die Transparenz, Kommunikation und Abstimmung im Haus und trägt zur höheren Patientensicherheit bei. „Natürlich ist der Neustart eines solchen Programmes inklusive notwendiger Schulungen eine große Herausforderung für unsere Belegschaft, zumal wir aktuell auch noch eine laufende Großbaumaßnahme im Endstadium zu bewältigen haben“, betonte Geschäftsführer Kai Firneisen.

Erschwerter Projektstart in der Zentralen Notaufnahme

„Nach der Bewilligung der Fördergelder wurde ein Team von Siemens Healthineers Consulting aus Erlangen für die Beratung und Umsetzung der KHZG-Vorhaben engagiert. Als erstes Projekt haben wir ein Digitalisierungssystem für die Zentrale Notaufnahme umgesetzt“, informierte Krankenhausgeschäftsführer Kai Firneisen. Dabei handelt es sich um die Einführung eines ZNA-Cockpit der Dedalus Group mit Sitz in Stuttgart, die bereits für unser Krankenhausinformationssystem (KIS) verantwortlich sind.“
Die Notaufnahme hat direkten Einfluss auf die Arbeitsweise vieler Abteilungen und Mitarbeitenden im Haus. Das ZNA-Cockpit soll einerseits die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Krankenhauses zur zügigen Versorgung von Notfallpatienten verbessern, zugleich wird später auch der telemedizinische Austausch zwischen den Rettungsdiensten, Leitstellen, Krankenhäusern, Außenstellen, MVZ oder niedergelassenen Praxen möglich. Dabei geht es hauptsächlich um den schnellen Überblick, welche Patienten kommen oder sind seit wann da, und wer muss als nächstes behandelt werden?
Gestartet wurde mit der Umsetzung des Programms im April. „Zunächst musste die Serverstruktur angepasst werden, es gab Lieferengpässe, zu wenige Computer und auch die Auszahlung der Fördermittel hatte sich stark verzögert. Dennoch konnten wir das erste Projekt in der Zentralen Notaufnahme erfolgreich in die Arbeitsprozesse integrieren.“ In das System sind bereits die ersten Stationen und Kliniken eingebunden. Nach und nach sollen weitere Stationen an das ZNA-Cockpit angeschlossen werden, sobald die Grundlage für eine volldigitalisierte Arbeitsweise gelegt ist. Das ZNA-Cockpit enthält Module zur Notaufnahme und Triage, zum Notaufnahmeregister, einen Wartezimmermonitor sowie eine ambulante Kurzdokumentation und Ambulanz-Sprechstunde. Die Teilprogramme Schockraum-Protokoll sowie die Rettungsdienstanbindung stehen noch aus und sind in Planung.

Wie ist der aktuelle Stand?

Weitere umfassende Projekte befinden sich aktuell in Vorbereitung und Umsetzung. Das betrifft die digitale Pflegedokumentation und das Medikationsmanagement sowie die Anschaffung und Inbetriebnahme eines Enterprise-Content Management Systems für die digitale Verwaltung und Dokumentation sowie die Verbesserung der Cybersicherheit.
Ziel des von der EU finanzierten und im Oktober 2020 in Kraft getretenen Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) ist eine bessere Ausstattung der Krankenhäuser im Hinblick auf notwendige, aber sehr kostenintensive Digitalisierungsprozesse. Das betrifft den Ausbau der digitalen Infrastruktur in der gesamten stationären Krankenversorgung und Investitionen in die IT- und Cybersicherheit, die gerade in Krisenlagen existenziell wichtig wird.
Das Kreiskrankenhaus Demmin profitiert dabei im hohen Maße von dem staatlichen Investitionsprogramm zur Digitalisierung und zur Stärkung regionaler Versorgungsstrukturen. Von den aktuell zur Verfügung stehenden 84 Millionen Euro für die Digitalisierung in den 37 Krankenhäusern in MV hat das Kreiskrankenhaus Demmin 6,9 Millionen Euro erhalten.

Foto: Laila Wahle Zur Einführung des ZNA-Cockpit werden regelmäßig Schulungen im KKH Demmin angeboten. Hier macht sich Gesundheitspflegefachfrau Anna Röder aus der ZNA mit dem neuen System vertraut.

 

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