Wenn der Elefant klingelt …

Warum kleine Patienten die Kinderklinik im Kreiskrankenhaus Demmin in guter Erinnerung behalten und Hilfe erwünscht ist

Müssen kleine Patienten im Krankenhaus untersucht oder gar stationär aufgenommen werden, ist das oftmals für die Mädchen und Jungen sowie ihre Familien ein emotionaler Ausnahmezustand. Da ist es hilfreich, dass diese sich erst einmal ein fantasievolles Stofftier als persönlichen Tröster aussuchen können.

Seit vielen Jahren näht die in Dargun lebende Ursula Mauritz für die jüngsten Patienten mit viel Herzblut die liebevoll gestalteten Plüschtiere und hält immer wieder für die Kinderstation weitere Überraschungen bereit. So gab es auch in diesem Jahr dank der erneuten Unterstützung des famila-Marktes in Ribnitz-Damgarten einen selbstgebastelten Schokoladenadventskalender. Aufgrund der gestiegenen Kosten würde sich die 70-Jährige aktuell etwas Hilfe bei der Materialbeschaffung wünschen.

„Die kleinen Seelentröster von Ursula Mauritz wirken besser als jede Medizin und gutes Zureden“, weiß die Stationsleitung in der Kinderklinik, Martina Berndt. „Wir sind sehr froh und dankbar für dieses ehrenamtliche Engagement, das uns in der täglichen Arbeit hilft. Die Tiere stehen den kleinen Patienten bei den notwendigen Untersuchungen und während des Aufenthaltes bei und können auch mitgenommen werden. So behalten sie die Kinderstation in guter Erinnerung.“

Über 7.000 Kuscheltiere für kranke Kinder

Auslöser für die Nähaktion war eine eigene schwere Autoimmunerkrankung vor zehn Jahren. Die ehemalige Krankenschwester aus Oldenburg in Niedersachsen durfte kaum noch das Haus verlassen und musste Kontakte aus Vorsicht möglichst vermeiden. Ihre Strategie gegen diese schwierige Lebensphase war eine Nähmaschine. Sie fing an, Elefanten, Seepferdchen, Delfine, Walfische, Mäuse und auch Fantasiewesen zu nähen und fuhr diese kartonweise in kinderonkologische Kliniken. Sie wollte vor allem den schwersterkrankten Kindern auf Krebsstationen mit selbstgenähten Kuscheltieren eine Freude bereiten. Die positive Resonanz half ihr, sich nach und nach aus ihrer Situation wieder herauszukämpfen. So hat sie bereits über 7.000 Kuscheltiere genäht und damit sicher viele glückliche Momente verschenkt.

„Das Nähen lenkt mich ab, ich bekomme den Kopf frei und bin ständig auf der Suche nach schönen Kinderstoffen und neuen Ideen“, sagte Ursula Mauritz. „Vor allem die Delfine und die Elefanten mit der Klingel im Bauch kamen gut an. Einen Teil, insbesondere Taschen, verkaufe ich, um wieder Geld für neues Material für meine Tiere zu bekommen, die ich alle selbst entwickele.“ Selbst ein schwerer Verkehrsunfall konnte die engagierte Rentnerin nicht ausbremsen. „Jetzt konzentriere ich mich jedoch auf unser Kreiskrankenhaus Demmin und die Kinderonkologie an der Universitätsmedizin Rostock“, so die Dargunerin. Darüber hinaus unterstützt die leidenschaftliche Chorsängerin auch eine Jugendgruppe in der Klosterkirche Dargun und ein Baumschulprojekt des Jugendamtes, in dem Schüler nach der Schule betreut werden.

Die allgemein gestiegenen Kosten machen aber auch Ursula Mauritz zu schaffen. Über ein wenig finanzielle Unterstützung oder neue Stoffe würde sich die unermüdliche Rentnerin sehr freuen. Verarbeitet werden aus krankenhaushygienischen Gründen nur neuwertige Stoffe. „Als Einzelperson ohne Verein kann ich keine Spendenquittungen ausstellen. Das erschwert manchmal die Hilfsbereitschaft“, so die zweifache Mutter und stolze Oma einer Enkeltochter. Wer Ursula Mauritz mit einer kleinen Spende oder Material unterstützen möchte, kann gern Kontakt aufnehmen (mauritzursula364@gmail.com).

Tierische Seelentröster von Ursula Mauritz auf der Kinderstation zur Auswahl für kleine Patienten. Foto: KKH

Die Mäusepuppen sind die jüngste Kreation von Ursula Mauritz. Foto: privat

Ursula Mauritz (re.) mit Kinderstationsschwester Martina Berndt vor dem Kreiskrankenhaus Demmin. Foto: KKH

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Kreiskrankenhaus Demmin GmbH
Wollweberstraße 21
17109 Demmin