Palliativmedizinische Komplexbehandlung

„Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen. Er muss darauf vertrauen können, dass er in seiner letzten Lebensphase mit seinen Vorstellungen, Wünschen und Werten respektiert wird und dass Entscheidungen unter Achtung seines Willens getroffen werden.“
  
Das Palliativmedizin-Team am Kreiskrankenhaus Demmin freut sich daher, an dieser Stelle die eigene Arbeit kurz vorstellen zu können. Angeboten wird eine palliativmedizinische Versorgung von schwerstkranken Patientinnen und Patienten, wobei das Kreiskrankenhaus über drei Fachärzte für Palliativmedizin, eine Psychoonkologin, ein Team ausgebildeter Gesundheits- und Krankenpflegerinnen mit Zusatzbezeichnung Palliative Care, Mitarbeiterinnen des Sozialdienst mit Zusatzausbildungen im Bereich der Trauerbegleitung sowie Physio- und Ergotherapeutinnen mit spezieller Ausbildung in Palliative Care verfügt.

Definition der European Association for Palliative Care (EAPC): Palliativversorgung ist die aktive, umfassende Versorgung eines Patienten, dessen Erkrankung auf eine kurative Behandlung nicht anspricht. Kontrolle bzw. Linderung von Schmerzen, anderen Symptomen sowie von sozialen, psychischen und spirituellen Problemen ist oberstes Ziel. Palliativversorgung ist interdisziplinär in ihrem Ansatz und umfasst den Patienten und dessen Zugehörige. In diesem Sinn bietet Palliativversorgung das grundlegendste Konzept der Versorgung - dasjenige, das sich an den Bedürfnissen des Patienten orientiert, wo immer er oder sie betreut wird, sei es zu Hause oder im Krankenhaus. Palliativversorgung bejaht das Leben und sieht das Sterben als normalen Prozess; weder beschleunigt noch verhindert sie den Tod. Sie strebt danach, die bestmögliche Lebensqualität bis zum Tod hin zu erhalten.

Palliativmedizin bietet durch klinische Behandlung, Versorgung und Unterstützung eine Vorbeugung und Linderung von Leiden für Menschen mit einer lebenslimitierenden oder lebensbedrohenden Erkrankung.
Die diagnostischen und therapeutischen Schwerpunkte in der Palliativmedizin konzentrieren sich auf die individuellen Ziele der Patientinnen und Patienten in einer gemeinsamen Entscheidungsfindung (Shared decision-making) mit den Patientinnen und Patienten und seinen Nahestehenden. Palliativmedizin wird als Teil von multiprofessionellen Teams und in Kooperation mit anderen Fachgebieten ausgeführt, im Sinne einer individuellen und ganzheitlichen Versorgung. Palliativmedizin ist als ein medizinisches Fachgebiet anerkannt.

Besonders ausgeprägte Kompetenzen der Palliativmedizin liegen in der:

  • Einschätzung und Behandlung von physischen, psychischen und spirituellen Symptomen sowie der Linderung von Leid,
  • klinischen Auseinandersetzung und Entscheidungsfindung in komplexen Situationen, wie zum Beispiel bei der Abwägung von Bedürfnissen, Einstellungen und Belangen des Patienten. Dies kann auch, wenn erforderlich, den Einbezug qualifizierter,ethischer und rechtlicher Beratung beinhalten.
  • qualifizierten Kommunikation und in der Versorgungskoordination, insbesondere an den Schnittstellen zwischen den Sektoren
  • sektorenübergreifenden Zusammenarbeit mit Partnern, Kollegen und Organisationen, um den Patienten und ihren Nahestehenden eine hochwertig multiprofessionelle Versorgung zur Verfügung zu stellen
  • Unterstützung der Nahestehenden, einschließlich von Angeboten zur Trauerarbeit

Unterstützt wird das Team durch die gute Netzwerkarbeit im Bereich der Palliativmedizin, im Bereich der Hospiz- und SAPV (spezialisierte ambulante Palliativversorgung) und Teams der Region.
 
Das Palliativteam des Kreiskrankenhauses Demmin kann auch konsiliarisch über das Sekretariat der Klinik für Innere Medizin II zu Patientinnen und Patienten auf alle Stationen im Hause gerufen werden. Die stationäre Behandlung findet vorrangig auf Station II statt. Das Team trifft sich wöchentlich dienstags, 11:00 Uhr zur Abstimmung und Besprechung der behandelten Patientinnen und Patienten.
 
Bei Fragen zu unserer Arbeit können Sie gern jedes Mitglied des Teams ansprechen, oder sich an das Sekretariat der Klinik für Innere Medizin II wenden.